Herkunft & Aroma

Sortenvielfalt im Specialty Coffee: Ein Blick in die faszinierende Welt der Kaffeepflanzen

Sortenvielfalt im Specialty Coffee: Ein Blick in die faszinierende Welt der Kaffeepflanzen

Wer sich intensiver mit Specialty Coffee beschäftigt, stößt früher oder später auf Begriffe wie Geisha, SL28 oder Bourbon. Doch was steckt hinter diesen Namen? Die Sortenvielfalt bei Arabica-Kaffee ist nicht nur botanisch spannend, sondern beeinflusst maßgeblich das Geschmackserlebnis in der Tasse.

Warum Sortenvielfalt wichtig ist

Ähnlich wie bei Wein unterscheiden sich auch Kaffeesorten in:

  • Aromen (z. B. fruchtig, blumig, nussig),
  • Säurestruktur,
  • Körper und
  • Süße.

Diese Unterschiede entstehen durch die genetische Struktur der Pflanze – beeinflusst vom Anbauort, Klima und der Verarbeitung. Die Wahl der Sorte hat direkten Einfluss darauf, wie ein Kaffee schmeckt und sich beim Rösten und Brühen verhält.

Die bekanntesten Arabica-Varietäten im Überblick

  • Geisha (auch Gesha)
    Herkunft: Äthiopien bekannt geworden durch Panama
    Geschmack: Komplex, floral, oft an Jasmin und Bergamotte erinnernd
    Besonderheit: Extrem hohe Cup Scores, aber auch empfindlich und teuer
  • Bourbon
    Herkunft: Ursprünglich von Réunion (ehemals Île Bourbon)
    Geschmack: Süß, ausgeglichen, oft mit Schokoladennoten
    Anbau: Grundlage für viele Mutationen wie Caturra und Pacas
  • Typica
    Herkunft: Eine der ältesten Arabica-Linien
    Geschmack: Elegant, mild, oft mit floralen und würzigen Nuancen
    Anmerkung: Grundlage für viele moderne Sorten
  • SL28 & SL34
    Herkunft: Kenia, entwickelt in den 1930ern
    Geschmack: Saftig, fruchtig, oft Zitrus- oder Beerenaromen
    Besonderheit: Hohe Qualität, aber anfällig für Krankheiten
  • Caturra / Catuai
    Herkunft: Brasilien, Mutation bzw. Kreuzung von Bourbon
    Eigenschaften: Kompakter Wuchs, gut für hohe Pflanzdichten
    Geschmack: Vielseitig, abhängig vom Terroir

Neue Entwicklungen & Zukunftssorten

Forschungseinrichtungen und Kaffeebauern arbeiten laufend an neuen Kreuzungen und Hybriden, die:

  • krankheitsresistent sind (z. B. gegen Kaffeerost),
  • klimawandelresistent bleiben,
  • hohe Qualität in der Tasse bieten.

Beispiele sind:

  • Hybrid de Timor
  • Ruiru 11
  • Centroamericano

Sorten machen den Unterschied

In der Welt des Specialty Coffee ist die Sortenwahl nicht nur eine landwirtschaftliche Entscheidung, sondern ein geschmacklicher Schlüssel. Wer gezielt nach Varietäten sucht und sie verkostet, kann ein tieferes Verständnis für Kaffee entwickeln – und entdeckt vielleicht ganz neue Lieblingsaromen.

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