Rezepte & Zubereitung

Die 5 größten Fehler bei der Zubereitung von Specialty Coffee

Beitragsbild zu 5 Fehler, die man bei der Zubereitung von Speciality Coffee vermeiden sollte

Erinnerst du dich an deinen ersten Versuch mit Specialty Coffee? Wir wahrscheinlich alle: neue V60 oder AeroPress, frisch gerösteter Kaffee aus einer kleinen Rösterei, ein vielversprechendes YouTube-Video – und dann schmeckt der Kaffee flach, bitter oder einfach nur enttäuschend. Ging uns auch so. Inzwischen wissen wir: Da sind ein paar klassische Fehler passiert. Hier kommen die fünf größten – und wie wir sie ab jetzt vermeiden.

1. Falscher Mahlgrad – der stille Killer

Der Mahlgrad ist vielleicht das wichtigste Puzzlestück für richtig guten Kaffee. Wenn er zu grob ist, schmeckt der Kaffee wässrig und schwach. Zu fein, und wir bekommen eine bittere Überextraktion. Viele von uns fangen mit vorgemahlenem Kaffee an – aber genau das funktioniert bei Specialty Coffee meistens nicht.

Unser Tipp: Eine gute Kaffeemühle mit einstellbarem Mahlgrad ist Gold wert. Für Pour Over starten wir etwa mit der Konsistenz von grobem Meersalz und tasten uns dann vor – immer mit Blick auf Geschmack und Durchlaufzeit.

2. Wasserqualität? Ach, das passt schon… (Spoiler: Nein, tut es nicht)

Lange haben viele von uns einfach Leitungswasser verwendet. Klingt logisch, ist aber ein Fehler. Die feinen Aromen eines hochwertigen Kaffees kommen nur zur Geltung, wenn das Wasser nicht zu hart, nicht zu chlorhaltig und gut mineralisiert ist. Schließlich besteht Kaffee zu 98 % aus Wasser.

Unser Tipp: Gefiltertes Wasser ist ein guter Anfang. Es gibt auch spezielle Mineralmischungen wie Third Wave Water – oder wir mischen mit destilliertem Wasser und Mineralien selbst. Der Unterschied ist erstaunlich.

3. Das falsche Verhältnis von Kaffee zu Wasser

Manchmal ist der Kaffee zu stark, manchmal zu dünn – das liegt oft am falschen Verhältnis von Kaffee zu Wasser. Viele von uns machen es „nach Gefühl“ – was bei Specialty Coffee oft schiefgeht.

Unser Tipp: Wir halten uns an die Faustregel: 60 g Kaffee auf 1 Liter Wasser. Also zum Beispiel 15 g auf 250 ml. Eine kleine Küchenwaage hilft hier enorm.

4. Die Wassertemperatur unterschätzen

Zu heißes Wasser verbrennt Aromen. Zu kühles Wasser extrahiert nicht genug. Klingt wie Detailverliebtheit, ist aber wirklich entscheidend. Viele von uns haben das zu Beginn ignoriert – und genau das geschmeckt.

Unser Tipp: Wir lassen das Wasser nach dem Kochen etwa 30 Sekunden abkühlen oder nutzen ein Thermometer. Optimal ist eine Temperatur zwischen 92 und 96 °C. Der Geschmack wird spürbar runder, feiner und ausgewogener.

5. Aufgießen wie ein Gießkannenmassaker

Wir können alles richtig machen – und dann durch hektisches oder ungleichmäßiges Aufgießen den Kaffee ruinieren. Gerade die erste Phase, das sogenannte „Blooming“, ist entscheidend, damit sich Gase lösen und die Extraktion gleichmäßig verläuft.

Unser Tipp: Wir nehmen uns Zeit. Gießen in kleinen, kreisenden Bewegungen auf, lassen den Kaffee 30 Sekunden aufblühen und geben dann das restliche Wasser in Etappen hinzu. Ein Schwanenhalskessel macht das Ganze noch präziser – und sieht ziemlich professionell aus.

Specialty Coffee ist kein Zufall, sondern Handwerk

Niemand muss Kaffee wie ein Barista-Weltmeister zubereiten. Aber wenn wir bewusst und mit etwas Neugier an die Sache rangehen, wird unser Kaffee jedes Mal ein Stück besser. Jeder kleine Fehler zeigt uns, wie viel Potenzial noch in unserer Tasse steckt. Und jeder Fortschritt macht sich sofort im Geschmack bemerkbar.

Also: Lasst uns experimentieren, lernen und genießen. Und wenn wir das nächste Mal mit dem ersten Schluck denken: „Wow – den hab ich gemacht“, dann wissen wir: Wir sind auf dem richtigen Weg.

Weitere Beiträge

Arabica Varietäten Caturra und Catuai: die kleinen Geschmackswunder
Wie wir Brühparameter für Specialty Coffee optimieren

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.